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Polizeiliche Gewaltanwendungen aus Sicht der Betroffenen

Das Projekt KVIAPOL erforscht erstmals für Deutschland das sog. Dunkelfeld mutmaßlich rechtswidriger Gewaltanwendungen durch die Polizei. Prof. Singelnstein stellte die bisherigen Ergebnisse vor.

22.01.2021 — Sven Lüders

Präsentationsfolie

Aus der polizeilichen Kriminalstatistik sowie der Statistik der Staatsanwaltschaften ist bekannt, wie viele Anzeigen wegen mutmaßlich rechtswidriger Gewaltanwendungen jährlich gegen Polizeibeamt*innen erstattet werden (und wie viele dieser Verfahren eingestellt werden, ohne dass es zu einer Anklage oder einem Gerichtsverfahren kommt). Nicht bekannt ist dagegen, wie viele Betroffene angesichts der bekannten, äußerst geringen Erfolgsaussichten solcher Anzeigen darauf verzichten - und von welchen Faktoren diese Entscheidung beeinflusst wird. Genauso wichtig ist die Frage, wie stark solche Erfahrungen das Bild der Polizei in der Bevölkerung prägen.

Mit diesen Themen befasste sich das Forschungsprojekt KviAPol, das an der Ruhr-Universität Bochum bei Prof. Dr. Tobias Singelnstein angesiedelt ist. Das Projekt hat dazu deutschlandweit Betroffene mutmaßlich rechtswidriger Polizeigewalt nach ihren Erfahrungen befragt und dabei insgesamt 3.373 Fälle registriert - die meisten davon im Zusammenhang mit Versammlungen.

Sie können hier die Aufzeichnung des Vortrags von Tobias Singelnstein auf dem virtuellen FÖPS-Werkstattgespräch am 13. Januar 2021 nachsehen, und hier gibt es die Folien des Vortrags zum Download.