Aktuelle Veranstaltungen
Das FÖPS Berlin veranstaltet regelmäßig Werkstattgespräche und (inter)nationale Tagungen zu unterschiedlichen Themen der öffentlichen und privaten Sicherheit. Insbesondere der Austausch von Wissenschaft und Praxis steht hierbei im Mittelpunkt.
FÖPS Werkstattgespräch (Hybrid):
Diskriminierungsrisiken in der Ermittlungspraxis der Kriminalpolizei
mit Dr. Astrid Jacobsen
Dienstag, 14. Januar 2025 17.00 Uhr
Teilnahme vor Ort (HWR Berlin, Alt-Friedrichsfelde 60 - Haus 6A, Raum 008 ) oder Online unter https://meet.hwr-berlin.de/b/lud-xgk-tyc
In der Debatte über polizeiliche Diskriminierungen dominiert eine Perspektive, die menschenfeindliche Einstellungen und Wertehaltungen von Polizeibeamt*innen in den Fokus rückt. Dies gilt auch für die Mehrheit der wissenschaftlichen Studien, die zum Thema forschen. Auch wenn Erkenntnisse zu Einstellungen und Haltungen von Polizeibeamt*innen aus verschiedenen Gründen interessieren, lassen diese nur bedingt Aussagen zur gelebten Polizeipraxis zu. Am Institut für Kriminalitäts- und Sicherheitsforschung (IKriS) in Niedersachsen wurde eine Studie durchgeführt, die die polizeiliche Praxis selbst zum Forschungsgegenstand erhebt und Diskriminierungsrisiken identifiziert, die sich aus den Arbeitsprozessen ergeben. Über teilnehmende Beobachtungen in verschiedenen polizeilichen Tätigkeitsfeldern wurde polizeiliche Praxis empirisch erhoben und in ihren eigenen Logiken analysiert. Innerhalb dieser Logiken wurden Risikokonstellationen für Diskriminierung sichtbar gemacht. In ihrem Vortrag legt Astrid Jacobsen den Schwerpunkt auf die Logik polizeilicher Ermittlung und den ihr innewohnenden Diskriminierungsrisiken.
Dr. Astrid Jacobsen ist Soziologin und seit 2009 Professorin an der Polizeiakademie Niedersachsen. Ihr Forschungsschwerpunkt liegt auf ethnografischer Polizeiforschung, insbes. zur Polizeipraxis im Einwanderungsland Deutschland. Gemeinsam mit Jens Bergmann hat sie die Studie „Diskriminierungsrisiken in der Polizeiarbeit“ (2024) durchgeführt.
Im Anschluss an den Vortrag von Frau Jacobsen wird Jochen Sindberg zu der Übertragbarkeit der Erkenntnisse auf die Ermittlungspraxis in der Polizei Berlin befragt.
Jochen Sindberg ist leitender Kriminaldirektor der Polizei Berlin. Aufgrund seiner 32 Jahre Berufserfahrung im höheren Dienst kann er auf eine große Bandbreite von Tätigkeiten zurückschauen: z.B. die Etablierung des Intensivtäter-Konzeptes sowie die Etablierung von Einsatzstrukturen für Fälle der sog. Schwerstkriminalität. Seine beruflichen Erfahrungen umfassen auch die Leitung von verschiedenen Dezernaten des LKA 1 (Delikte am Menschen) und ermöglichen ihm somit vertiefte Einblicke in Tötungsdelikte, Sexualdelikte sowie Brand- und Vermisstendelikte. Er leitete des Weiteren die örtlichen Kriminalreferate in der Direktion 3 und 5. Seine letzte Position ist die des Abteilungsleiters des LKA 3 (Wirtschaftskriminalität, Korruption, Umwelt- und Verbraucherdelikte). Seine Dienstzeit endet 2025.
In der anschließenden gemeinsamen Diskussion sollen Ansatzpunkte für die Reduzierung der Diskriminierungsrisiken in den Blick genommen werden.
Die Veranstaltung wird von Prof. Dr. Vincenz Leuschner (Professur für Kriminologie und Soziologie am FB 5 der HWR Berlin und stellvertretender Direktor des FÖPS Berlin) moderiert.
Wir würden uns freuen, wenn wir Sie als Zuhörer:in begrüßen dürfen und Sie sich an der anschließenden Diskussion beteiligen. Eine Teilnahme ist entweder Online (ohne Voranmeldung) oder vor Ort in Präsenz möglich.
Eine Veranstaltung des Forschungsinstituts für öffentliche und private Sicherheit (FÖPS Berlin) der Hochschule für Wirtschaft und Recht (HWR Berlin).
Teilnahme vor Ort
Die Veranstaltung findet am Campus Lichtenberg der HWR Berlin, Alt Friedrichsfelde 60 in Haus 6A, Raum 008 (Erdgeschoss, barrierefreier Zugang) statt. Sie können an diesem Werkstattgespräch gern vor Ort teilnehmen. Eine vorherige Anmeldung ist nicht erforderlich.
Sie erreichen uns am besten über folgende ÖPNV-Verbindungen: Bus 108/194 (Bildungs- und Verwaltungszentrum), Bus 192 (Alt-Friedrichsfelde), U5 (Friedrichsfelde), S5/S7/S75 (Friedrichsfelde Ost) und Tram-Linien M17 / 27 (Alt-Friedrichsfelde / Rhinstraße).
Teilnahme Online
Die Veranstaltung wird über den BigBlueButton-Videokonferenzserver der HWR Berlin übertragen. Sie können daran über folgenden Link teilnehmen: https://meet.hwr-berlin.de/b/lud-xgk-tyc. Für die Online-Teilnahme brauchen Sie sich nicht anmelden, es werden auch keine Login-Daten benötigt. Der Meetingraum wird 30 Minuten vor Veranstaltungsbeginn geöffnet. Um sich im Chat / an der Diskussion beteiligen zu können, empfehlen wir Ihnen, den Link über Google Chrome oder Microsoft Edge aufzurufen – bei anderen Browsern kann es u.U. zu Einschränkungen kommen.
Die Reihe der FÖPS-Werkstattgespräche wird im Wintersemester 2024/2025 fortgesetzt. Der nächste Termin ist am:
Dienstag, 14. Januar 2025 von 17-19 Uhr
Prof. Dr. Astrid Jaocobsen (PA Niedersachsen)
berichtet über die Ergebnisse des Forschungsprojektes "Diskriminierungsrisiken in der Polizeiarbeit"
Der Schwerpunkt ihres Vortrags wird auf der Logik der Ermittlungen und deren Risiko für Diskriminierung liegen.
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