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Forschungsergebnisse zur Analyse krimineller Netzwerke
Die beiden FÖPS-Mitglieder Alexander Schiele und Klaus von Lampe präsentierten ihre Forschung im Rahmen eines Workshops des Illicit Networks in Leiden (Niederlande).
14.12.2024
Vom 9. bis 10. Dezember 2024 nahmen die FÖPS-Mitglieder Prof. Klaus von Lampe und Alexander Schiele am diesjährigen Illicit Networks Workshop (INW) in Leiden, Niederlande, teil. Der INW ist eine jährliche, an wechselnden Orten in der Welt stattfindende Konferenz, bei der WissenschaftlerInnen und AnalystInnen ihre Forschungsarbeiten zu kriminellen und terroristischen Gruppen sowie deren Netzwerken vorstellen. Im Fokus des Workshops stehen der wissenschaftliche Austausch sowie der Dialog zwischen Wissenschaft, Praxis und Politik. Die diesjährige Veranstaltung wurde von der Universität Leiden ausgerichtet.
Klaus von Lampe hielt neben Marcus Felson eine der beiden Keynote-Reden und befasste sich darin mit der Bedeutung sozialer Netzwerkanalyse für die Entwicklung der Erforschung organisierter Kriminalität. Er sprach sich für eine stärkere Verknüpfung von qualitativen und quantitativen Ansätzen in der sozialen Netzwerkanalyse aus, um die Komplexität krimineller Netzwerke besser zu erfassen. Klaus von Lampe hatte 2008 mit dem von ihm gemeinsam mit Marcus Felson und Carlo Morselli organisierten 7. Blankensee-Kolloquium „Human Capital and Social Capital in Criminal Networks“ am Wissenschaftskolleg zu Berlin den Grundstein für die heutige INW-Reihe gelegt.
Der zweite Beitrag aus den Reihen des FÖPS kam von Alexander Schiele, der die Ergebnisse einer gemeinsamen Studie mit Sofia Koller (Counter Extremism Project) und Carlotta Sallach (Central European University) zu den Netzwerken deutscher Foreign Fighter, insbesondere Frauen, im Kontext des Islamischen Staates (IS) präsentierte. Die Studie zeigt, dass Frauen eine wichtige Rolle für den Fortbestand des IS spielen, indem sie umfangreiche Netzwerke bilden und pflegen, die sowohl der gegenseitigen Unterstützung dienen als auch zur Durchführung von kriminellen Handlungen, wie etwa der Unterstützung des Völkermords an den Jesiden. Die Arbeit unterstreicht die bisher oft unterschätzte Bedeutung von Frauen in extremistischen Netzwerken und die Rolle bereits bestehender Netzwerke vor der Ausreise.
Die Konferenz bot eine hervorragende Gelegenheit, aktuelle Forschungsergebnisse zu diskutieren sowie Kontakte aufzufrischen und auszubauen.
Weitere Informationen zum INW: https://illicitnetworksworkshop.com