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Nukleare Gefahren - ein vernachlässigtes Thema?

Mit einer Veranstaltung am 19. März 2024 blickte das Bundesamt für Strahlenschutz auf die seit 50 Jahren bestehende Überwachung der Umweltradioaktivität in Deutschland zurück.

20.03.2024 — Sven Lüders

Podium

Spätestens seit dem Krieg in der Ukraine sind die Gefahren eines nuklearen Zwischenfalls wieder in das Bewusstsein einer breiteren Öffentlichkeit gerückt. Dieser Krieg hat das Risiko eines nuklearen Zwischenfall enorm gesteigert - egal, ob durch den Einsatz atomarer Waffen ausgelöst oder "nur" als Folge eines Unfalls an einer zivil genutzten Anlage. In vielerlei Hinsicht stellen radiologische Notfälle eine besondere Gefahr dar, weil sie neben ihrer verheerenden und tödlichen, langanhaltenden Wirkung und ihrer großen Reichweite auch mit vielen Ungewissheiten verbunden sind, weil wir sie weder riechen, sehen noch schmecken können. 

 "Kalter Krieg, Tschernobyl, Angriffskrieg auf die Ukraine" war deshalb eine Veranstaltung des Bundesamts für Strahlenschutz überschrieben, die am 19./20. März in Berlin stattfand. Zum Auftakt diskutierten Vertreter*innen aus Notfalldiensten, Politik und Wissenschaft - darunter auch Prof. Dr. Birgitta Sticher vom FÖPS Berlin zu den beiden Fragen: "Zurück im kalten Krieg? - Sind wir auf nukleare Gefahren vorbereitet?"

Auf dem Podium sprachen dabei:
* Sabine Lackner, Präsidentin des Technischen Hilfswerks (THW)
* Dr. Florian Gering, Abteilungsleiter Radiologischer Notfallschutz und Zentralstelle des Bundes im Bundesamt für Strahlenschutz
* Leon Eckert, Mitglied im Deutschen Bundestag und Beirat im Zukunftsforum Öffentliche Sicherheit e.V.
* sowie Prof. Dr. Birgitta Sticher, Professur für Psychologie und Führungswissenschaft an der HWR Berlin und Direktorin des FÖPS Berlin.

In der Diskussion ging es u.a. um Fragen, wie die Bürger*innen besser über das Thema informiert werden können, wie sie auf evtl. Notfälle und Krisen besser vorbereitet und welche Ressourcen sie in deren Bewältigung einbringen können. Prof. Sticher verwies hierbei u.a. auf die Erkenntnisse aus den Forschungsprojekten Kat-Leuchttürme und TankNotstrom.