Neuigkeit | FÖPS-Werkstattgespräche

Protest Policing in Deutschland

mit Roman Thurn und Maren Wegner Dienstag, 1. November 2022 17.00 Uhr am Campus Lichtenberg (Alt-Friedrichsfelde 60, 10315 Berlin – Haus 6A, Raum 008) oder Online

17.10.2022 — Sven Lüders

Proteste und soziale Bewegungen sind in einer offenen, demokratischen Gesellschaft gerade für jene Meinungen und Positionen wichtig, die nicht in den Parlamenten oder den Massenmedien vertreten sind. Die öffentliche Wahrnehmung von Protest wird indes stark durch das polizeiliche Vorgehen beeinflusst. Je eskalativer die Dynamik zwischen Polizei und Protestierenden ausfällt, umso weniger erscheint der Protest als legitim. Als beteiligte Konfliktpartei verfügt die Polizei somit über eine hohe Deutungs- und Wirkungsmacht. Das sorgt für wiederkehrende Diskussionen und anhaltende Kritik am polizeilichen Vorgehen. Die bezieht sich zum einen auf die konkrete polizeiliche Performanz, zum anderen auf rechtliche Rahmenbedingungen, die ein polizeiliches Einschreiten ermöglichen. Nicht selten wird dabei ein mangelnder Respekt vor dem Schutz der Versammlungsfreiheit durch die Polizei kritisiert und deren Maßnahmen als überzogen und versammlungsfeindlich angesehen. Zudem sieht sie sich mit dem Vorwurf konfrontiert, dass sie gegen verschiedene Protestlager (etwa Corona-Proteste, Umweltaktivist*innen oder Linke bzw. Rechte) selektiv vorgehe und deren Teilnehmer*innen verschieden behandle.

Während der polizeiliche Umgang mit Protestereignissen in anderen Ländern bereits ein etablierter Forschungsgegenstand ist, weist die Forschung hierzu in Deutschland einen eher fragmentarischen Charakter auf (von rechtswissenschaftlichen Untersuchungen abgesehen). Das Werkstattgespräch soll vor diesem Hintergrund die wenigen sozialwissenschaftlichen Erkenntnisse zu Umgangsformen der Polizei in Deutschland mit verschiedenen Protestformen beleuchten und einen Ausblick auf den wissenschaftlichen Forschungsbedarf zu protest policing geben.  

Eine Veranstaltung des Forschungsinstituts für öffentliche und private Sicherheit (FÖPS Berlin) der Hochschule für Wirtschaft und Recht (HWR Berlin).

Gern Weitersagen

Die Veranstaltung ist grundsätzlich für alle Interessierten zugänglich und kostenfrei. Wir freuen uns, wenn Sie diese Einladung in Ihrem beruflichen Umfeld, gern aber auch im Freundes- oder Bekanntenkreis weiterempfehlen.

Teilnahme vor Ort

Die Veranstaltung findet am Campus Lichtenberg der HWR Berlin, Alt Friedrichsfelde 60 in Haus 6A Raum 008 (Erdgeschoss) statt. Sie können an diesem Werkstattgespräch gern vor Ort teilnehmen. Aus organisatorischen Gründen bitten wir Sie vorab um eine formlose Anmeldung per eMail an foeps-office(at)hwr-berlin.de.

Sie erreichen uns am besten über folgende ÖPNV-Verbindungen: Bus 108/194 (Bildungs- und Verwaltungszentrum), Bus 192 (Alt-Friedrichsfelde), U5 (Friedrichsfelde), S5/S7/S75 (Friedrichsfelde Ost) und Tram-Linien M17 / 27 (Alt-Friedrichsfelde / Rhinstraße).

Teilnahme Online

Die Veranstaltung wird über den BigBlueButton-Videokonferenzserver der HWR Berlin übertragen. Sie können daran über folgenden Link teilnehmen: https://meet.hwr-berlin.de/b/lud-xgk-tyc. Für die Online-Teilnahme brauchen Sie sich nicht anmelden, es werden auch keine Login-Daten benötigt. Der Meetingraum wird 30 Minuten vor Veranstaltungsbeginn geöffnet. Um sich im Chat / an der Diskussion beteiligen zu können, empfehlen wir Ihnen, den Link über Google Chrome oder Microsoft Edge aufzurufen – bei anderen Browsern kann es u.U. zu Einschränkungen kommen.